1859: erste Ansiedlung der metallverarbeitenden Industrie in Ratingen durch die Firma Nöckel
1890: Nöckel & Wellenstein
Später Koch & Wellenstein
1906: Eschweiler-Ratinger Maschinenbau AG (ERMAG)
1912: Aufkauf durch Reinhold Becker
1926: Konkurs der Becker-Werke
1928: Verlegung der RUWA-Fleischwerke von Duisburg nach Ratingen
Mit der 1859 gegründeten „Maschinenfabrik und Eisengießerei Wilhelm Nöckel“ entstand die erste Ansiedlung der metallverarbeitenden Industrie in Ratingen in der Nähe der später verlaufenden Eisenbahnlinie. Der Name der Firma wurde mehrmals geändert. Nach 1890 wird aus der Firma Nöckel die Firma Nöckel & Wellenstein und später Koch & Wellenstein.
In den beiden erstgenannten Firmen wurden Papier- und Dampfmaschinen hergestellt. Die Firma Koch und Wellenstein ging dazu über, Transmissionen und Eismaschinen herzustellen. Später baute man noch Walzwerke.
1906 entsteht hier eine Zweigniederlassung der „Eschweiler Maschinenfabrik, die „Eschweiler-Ratinger Maschinenbau AG“ (ERMAG) und damit die Übernahme der Ratinger Eisengießerei und Maschinenfabrik Koch & Wellenstein OHG. Sie lieferte schwere Gussteile zu den Walzwerken.
1908/09 wird die Eisengießerei nach Eschweiler verlegt. Zum Ausgleich wurde in Ratingen ein Walzwerk gebaut und man fertigte dann nahtlose Stahl-, Kupfer- und Messingrohre.
Das war die Blütezeit des Werkes. Im Jahre 1912 kaufte der Stahlwerksbesitzer Reinhold Becker das Werk auf. Reinhold Becker errichtete auf dem Gelände der ERMAG noch eine elektrische Schweißmaschinenfabrik (Desfa). Nach dem Tode Beckers gingen die ganzen Becker-Werke in Konkurs. Dadurch wurden auch die ERMAG und die Desfa Ende des Jahres 1926 stillgelegt.
Das gesamte Fabrikgelände der ERMAG wurde von Rudolf Warm erworben, der 1928 seinen Betrieb, die „RUWA-Fleischwerke“ von Duisburg nach Ratingen verlegte. Die Firma ging später in den Besitz seines Schwiegersohnes über, der kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges seinen Betrieb nach Kleve verlegte.
Im Zweiten Weltkrieg bezogen die „Messerschmitt-Flugzeugwerke“ die Fabrikhallen, die dann am 22. März 1945 beim schweren Bombenangriff auf Ratingen fast vollständig zerstört wurden.